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01.06.2023 08:22:11


Medienmitteilung Standort Endlager Nagra 2022

Geologisches Tiefenlager; Standortvorschlag der Nagra

Die Nagra hat sich entschieden. Sie will die radioaktiven Abfälle in der Region Nördlich Lägern endlagern. Der Gemeinderat Rheinau ist sich bewusst, dass dieser Entscheid in den betroffenen Gemeinden im Zürcher Unterland nicht einfach zu verkraften ist. Sie müssen nun versuchen, das beste aus der Situation zu machen und insbesondere auch für eine optimale Abgeltung kämpfen. 

Das Kernenergiegesetz legt fest, dass die radioaktiven Abfälle aus den Kernkraftwerken sowie aus Medizin, Industrie und Forschung in einem geologischen Tiefenlager entsorgt werden müssen. Das Lager soll viele hundert Meter unter dem Boden zu liegen kommen. Die Nagra, die Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle, hat den Auftrag, dafür einen sicheren Standort zu suchen.

Die Nagra hat in verschiedenen Regionen der Schweiz Untersuchungen durchgeführt, zuletzt im Zürcher Weinland, im Zürcher Unterland und im Kanton Aargau. Die Vertreter der Regionen konnten in den vergangenen Jahren zu verschiedenen Themen Fragen stellen und mitdiskutieren, so z.B. beim Thema, wo die Oberflächenanlagen gebaut werden sollen, falls das Tiefenlager in die eigene Region kommt.

Keinen Einfluss hatten die Vertreter der Region jedoch bei der Frage, wo überhaupt das Tiefenlager hinkommen soll. Die Nagra hat nun bekanntgegeben, dass das Tiefenlager in der Region Nördlich Lägern, d.h. im Zürcher Unterland gebaut werden soll. Sie wird dem Bundesrat ein entsprechendes Gesuch einreichen.

Der Gemeinderat Rheinau kann nicht beurteilen, wo das sicherste Gebiet für die Lagerung der radioaktiven Abfälle ist, d.h. ob der Untergrund in der Region Nördlich Lägern über hunderttausende von Jahren geeignet ist, atomare Abfälle sicher zu lagern. Und schon gar nicht kann der Gemeinderat beurteilen, ob es in der Schweiz einen Ort gibt, der noch sicherer ist. Die Nagra entscheidet aber nicht allein, sondern ihr Gesuch wird vom Bundesrat geprüft. Den betroffenen Gemeinden bleibt in dieser Frage nichts anderes, als auf die seriöse Arbeit der Bundesbehörden zu vertrauen. Die Vertreter der Gemeinden tun jedoch gut daran, über die nächsten zwei Jahre in engem Kontakt mit der Nagra zu bleiben und insbesondere bei der Gestaltung der Oberflächenanlagen das Beste für die Region herauszuholen. Dies gilt nicht nur für den Lagerort, sondern auch für die Gemeinde Würenlingen, wo die Abfälle in der sogenannten "heissen Zelle" zur Lagerung vorbereitet werden.

Für den Gemeinderat Rheinau ist aber auch klar, dass betroffene Region für die Übernahme dieser nationalen Aufgaben entschädigt werden muss. Dazu haben sich im Übrigen auch der Bundesrat und die Vertreter der Kernkraftwerke bekannt. Der Gemeinderat wünscht den betroffenen Gemeinden viel Kraft und ein grosses Durchhaltevermögen bei den bevorstehenden schwierigen Verhandlungen.

 

GEMEINDERAT RHEINAU

 


Dokument Medienmitteilung_kein_Standort_Endlager_2022.pdf (pdf, 49.9 kB)


Datum der Neuigkeit 12. Sept. 2022
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